Wer heutzutage eine Brille braucht geht zum „Optiker“. Die Auswahl ist groß, denn Geschäfte gibt es viele. Doch wisst Ihr auch, wer Euch da gerade berät? Ein Augenoptikergeselle, ein Augenoptikermeister oder gar ein Optometrist? Oder ist es vielleicht jemand, der eine Umschulung zum Fachverkäufer gemacht hat?

Wir bringen Licht ins Dunkeln und erklären Euch, wo genau die schulischen Unterschiede liegen.

Der Augenoptikergeselle: Eine Ausbildung als Geselle ist die Grundlage in der Augenoptik. Hierzu ist nicht zwangsläufig das Abitur notwendig, jedoch hilfreich. Da die Augenoptik noch immer zu den Handweksberufen zählt, werden einem während der 3 jährigen Ausbildung Wissen und praktische Grundlagen zum Thema augenoptische Versorgung, Einschleifen der Brillengläser von Hand und mit dem Automaten, feilen und bearbeiten von verschiedenen Fassungsmaterialien, sowie das Löten beigebracht. Typgerechte Beratung und die Ausführungen verschiedenster Brillengläser spielen ebenfalls eine große Rolle.

Der Augenoptikermeister: Hier hat sich in den Jahren so einiges getan. War früher die Anfertigung einer gesamten Brille und die Vertiefung des Wissens über schleifen, löten und feilen neben der Augenglasbestimmung noch ein großer Bestandteil, fällt dieser heutzutage komplett weg. Während der Fortbildung zum Meister – Geselle ist hier die Grundvoraussetzung – bekommt man Wissen zum Thema subjektive und objektive Augenglasbestimmung, Kontaktlinsenanpassung, Kalkulation, sowie Grundlagen zum Screening vermittelt. Die Meisterprüfung besteht, genau wie alle anderen Prüfungen, aus einem praktischen und theoretischen Teil. Wenn Ihr mehr darüber wissen möchtet, wie eine praktische Meisterprüfung aussieht gelangt Ihr hier zum Beitrag von unserer Mitarbeiterin Ines Wesele, die im Meisterprüfungsausschuss vertreten ist. Wusstet Ihr übrigens, dass das Augenoptikerhandwerk noch eines der eher spärlichen gesähten ist, bei dem der Meister Grundvoraussetzung zur Selbstständigkeit ist?

Der Optometrist (HWK/ZVA): Die Weiterbildung zum Optometrist (HWK/ZVA) baut wiederum auf den Augenoptikermeister auf. Die Abkürung „HWK“ steht für die „Handwerkskammer“ in Dresden, Potsdam, Düsseldorf und Dortmund, „ZVA“ für „Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen“. Zusammen erschufen diese die Weiterbildung als hochwertiges Qualitätssiegel für das Augenoptikerhandwerk. Während dieses 400-stündigen Kurses erlangt man umfassendes Wissen unter anderem über die allgemeine und okuläre Anatomie, Pharmakologie und die okuläre Pathologie. Im Anschluss an die 3 tägige Prüfung ist es den Optometristen erlaubt, das breite Spektrum der zugelassenen optometrischen Dienstleistungen zu bedienen. Hierzu zählen unter anderem Screeningteste, welche uns Aufschluss darüber geben, ob eine pathologische Auffälligkeit am Auge vorliegt oder nicht. Somit könnt Ihr umfangreich beraten und im Zweifel an einen Augenarzt weitergeleitet werden.

Kategorie: Meldungen

Tags: Augenoptik

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