Augengrippe wieder auf dem Vormarsch

Die Augen jucken und brennen und es fühlt sich an, als sei ein Fremdkörper darin. Eine durch Adenoviren ausgelöste Augenentzündung, auch Augengrippe genannt, ist nicht nur sehr unangenehm, sondern auch hoch ansteckend. Mediziner registrieren derzeit zahlreiche Fälle.
Und es könnten noch mehr werden. Denn die Inkubationszeit der Adenoviren, gegen die Antibiotika wirkungslos sind, beträgt zwölf Tage.
Laut Robert-Koch-Institut erkranken jährlich bis zu 658 Patienten an der Augengrippe. Die Krankheit ist deutlich aggressiver als eine normale Bindehautentzündung und in Deutschland meldepflichtig. Dennoch vermuten Experten, dass viele Fälle gar nicht registriert werden, da die Betroffenen ihre Erkrankung nicht erkennen.
Die Viren werden oft nicht nur durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen, sondern auch über verunreinigte Untersuchungsinstrumente, Augentropfen und Handtücher. Womöglich habe aber auch der derzeit vorherrschende Adenovirus-Typ 8 besonders krankmachende Eigenschaften, erklären Virologen.
Adenoviren sind für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich. Sie können unter anderem Durchfall-Erkrankungen, Infektionen der Atemwege, Mandelentzündungen oder eben Augenentzündungen hervorrufen. Die weltweit verbreiteten Erreger sind äußerst widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse und bei Zimmertemperatur wochenlang stabil. Zudem ist ein Patient in der Regel in den ersten zwei Wochen der Erkrankung ansteckend, schleppt das Virus also recht lange mit sich herum.
Meist unbewusst reiben sich die Betroffenen die Augen, weil es juckt und brennt. In der Tränenflüssigkeit sitzen Milliarden von Adenoviren, die dann über die Hände auf alle möglichen Gegenstände geschmiert oder beim nächsten Handschlag weitergegeben werden können, so dass sich wiederum andere Menschen anstecken. Fast immer heilt die Infektion vollständig aus.
Als Spätfolge der sogenannten Keratokonjunktivitis epidemica kann es aber auch zu Hornhauttrübungen kommen, die das Sehvermögen langfristig beeinträchtigen können. Eine Schutzimpfung gibt es nicht. Behandelt werden können nur die Symptome, etwa mit Augentropfen oder -salbe.
Um sich zu schützen, gibt es nur eins: Hygiene, Hygiene, Hygiene.

 

Quelle: t-online.de

Vorsicht bei farbigen Kontaktlinsen

Am 31. Oktober sind wieder Hexen, Zombies und Vampire unterwegs, um Halloween zu feiern. Damit die Verkleidung schaurig-schön wird und Träger von farbigen Kontaktlinsen keine gruselige Überraschung erleben, gibt es einiges zu beachten.
Kontaktlinsen mit Motiv oder in verschiedensten natürlichen und unnatürlichen Farben gibt es mit optischer Korrektionswirkung für Fehlsichtige oder ohne. Gerade zu Karneval oder Halloween sind sie beliebt, um der Verkleidung das gewisse Etwas zu verleihen. Auch wenn die Kontaktlinsen nur wenige Stunden getragen werden, sollten sie in jedem Fall beim Fachmann, also beim Augenoptiker erworben werden. Anders als bei Linsen aus dem Internet oder der Drogerie werden so die individuellen Gegebenheiten des Auges berücksichtigt und nicht nur eine optimale Passform, sondern auch gesundheitliche Unbedenklichkeit sichergestellt. Darüber hinaus kann der Fachmann besonders für „Kontaktlinsen-Neulinge“ die richtige Handhabung erklären.
In Sachen Hygiene gilt dasselbe wie für alle Kontaktlinsen: Vor dem Einsetzen und Herausnehmen gründlich die Hände waschen und niemals Kontaktlinsen untereinander tauschen, da sich sonst zum Teil schwerwiegende Infektionen bilden können. Für farbige Linsen sind unter Umständen nicht alle Reinigungsmittel geeignet, der Augenoptiker kann auch hierzu beraten.
Motivlinsen sollten nicht zu lange getragen werden, da vor allem bei Modellen mit intensiver Farbschicht zu wenig Sauerstoff ans Auge gelangt. Für den Straßenverkehr sind die Grusel-Linsen ebenfalls ungeeignet. Die Pupillenöffnung der Linsen weist meist nur einen Durchmesser von etwa fünf Millimetern auf. In der Dämmerung oder Dunkelheit weitet sich die menschliche Pupille auf bis zu acht Millimeter. Das Gesichtsfeld und damit die seitliche Wahrnehmung können somit eingeschränkt werden.
Quelle: ZVA

Kinder heute kurzsichtiger als vor zehn Jahren

Eine Untersuchung im Auftrag der Stiftung Forschungsgemeinschaft Deutscher Augenoptiker ging nun der Frage nach, wie stark die Kurzsichtigkeit derzeit in Deutschland verbreitet ist und ob eine ähnliche Entwicklung zu erwarten ist wie in Asien.

In Asien steigt die Zahl der Kurzsichtigen derzeit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß an, in vielen Ländern sind bereits bis zu 90 Prozent der Teenager und jungen Erwachsenen kurzsichtig. Um zu erfahren, ob in Deutschland eine vergleichbare Entwicklung droht, analysierte Dr. Wolfgang Wesemann, ehemaliger Leiter der Höheren Fachschule für Augenoptik Köln, im Auftrag der Stiftung Forschungsgemeinschaft Deutscher Augenoptiker die Fehlsichtigkeit von über 500.000 Brillenträgern im Alter von 1 bis 45 Jahren. Er wertete dazu anonymisierte Brillendaten aus, die aus der Betriebssoftware von zahlreichen Augenoptikerbetrieben in Deutschland stammen.

Auf der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) am 12./13. März in Neuss stellte er die Ergebnisse seiner Studie nun erstmalig der Öffentlichkeit vor. Unter anderem zeigt die Untersuchung, dass sich die durchschnittliche Kurzsichtigkeit bei Kindern seit Anfang des Jahrtausends erheblich verstärkt hat. So waren zwölfjährige Kinder im Jahr 2012 durchschnittlich um fast 1,5 Dioptrien kurzsichtiger als zwölfjährige Kinder im Jahr 2002. Dies lässt erwarten, dass auch der Endwert der Kurzsichtigkeit bei den Betroffenen zunehmen wird.

Denn auch im Erwachsenenalter ist die Entwicklung des Auges entgegen der landläufigen Meinung keineswegs abgeschlossen, wie die Untersuchung von Dr. Wesemann offenbart.

Ihm gelang es, bei 177.979 Personen die Veränderung der Brillenstärke über einen Zeitraum von mehreren Jahren nachzuvollziehen. Hierbei zeigte sich, dass sich beispielsweise bei den untersuchten 25-jährigen Brillenträgern die Kurzsichtigkeit in 47,3 Prozent der Fälle während eines Zeitraum von rund fünf Jahren um mindestens -0,5 Dioptrien verstärkte, bei 22,3 Prozent sogar um mindestens -1,0 Dioptrien.

Das hat unter anderem Auswirkungen auf die Sicherheit im Straßenverkehr. So besagt eine Faustregel in der Augenoptik, dass eine unkorrigierte Fehlsichtigkeit von 0,5 Dioptrien die Sehschärfe ungefähr halbiert. Wer also beispielsweise als Jugendlicher zum Zeitpunkt seines Führerscheinsehtestes noch „unauffällig“ war und vorerst keine Brille benötigte, um Auto zu fahren, ist mit Mitte zwanzig unter Umständen mit einer deutlich herabgesetzten Sehkraft im Straßenverkehr unterwegs.

Zur Steigerung der Verkehrssicherheit fordert der ZVA für Führerscheininhaber daher einen verpflichtenden Wiederholungssehtest.

 

Quelle: ZVA

Heuschnupfen und Kontaktlinsen

Nach Einschätzungen von Experten stehen Allergikern einige harte Monate bevor.

Wie der ZVA berichtet geht die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) davon aus, dass die Belastung durch Birken- und Gräserpollen 2016 gegenüber den Vorjahren erheblich zunimmt.

Für Allergiker, die Kontaktlinsen tragen, könnte die Brille in diesem Frühjahr somit erneut ein wichtiges Utensil werden. Wird der Heuschnupfen durch heftige allergische Augenreaktionen begleitet, kann es sehr ratsam sein, vorübergehend auf die Kontaktlinsen zu verzichten und die Augen zu schonen, bis die Pollenbelastung wieder abgeklungen ist. Nicht zuletzt können rote und juckende Augen Anzeichen einer allergischen Bindehautentzündung sein, die ärztlich abgeklärt werden sollte. Die Verwendung von antiallergischen Augentropfen in Kombination mit Kontaktlinsen sollte jedoch immer auch mit dem Kontaklinsenanpasser abgesprochen werden, da pharma-zeutische Mittel potenziell Verfärbungen oder sonstige Schäden am Linsenmaterial hervorrufen können.

Wer beim Sport oder anderen Freizeitaktivitäten trotz Allergie nicht auf Kontaktlinsen verzichten möchte, sollte – sofern es die Allergiesymptome am Auge zulassen – auf Tageskontaktlinsen zurückgreifen. So werden die Allergene, die sich im Tagesverlauf auf der Kontaktlinse absetzen, mit diesen nach dem Abnehmen der Linsen entsorgt. Die Reinigung der Kontaktlinsen entfällt – und mit ihr auch eventuelle Pflegemittelrückstände, die bei Allergien in seltenen Fällen einen zusätzlichen Reiz auf das Auge ausüben könnten.
Für alle Allergiker gilt, egal ob Kontaktlinsenträger oder nicht: Eine Sonnenbrille kann zusätzlich bei Pollenflug schützen. Sie muss zu diesem Zweck allerdings die Augenpartie bestmöglich abschließen und sollte daher von einem Augenoptiker individuell angepasst werden.

Quelle:Zva